Springen | Das deutsche EM Team 2013 | Herning
EM Team Springen | Herning, Dänemark
Etwas größer war die Überraschung bei den einen, das Stirnrunzeln bei den anderen bei der Nominierung des Springteams. Einen Marcus Ehning und eine Meredith Michaels-Beerbaum nicht zu berücksichtigen und Ludger Beerbaum die Ersatzbank hüten zu lassen – das erscheint mutig. Vor allem, da beide unlängst mit Top-Leistungen glänzten. Man wird sehen, was die beiden Bundestrainer mit ihrer Taktik erreichen. Vielleicht geht sie ja auf…
Christian Ahlmann (38) und Taloubet Z (13) oder Codex One (11)
Christian Ahlmann war bei den Olympischen Spielen in London die tragische Figur nachdem Codex One den Dienst im ersten Springen verweigerte. Doch Christian steht an der Spitze der Weltrangliste, feierte in den vergangenen Monaten unzählige Erfolge. So ist seine Nominierung mehr als gerechtfertigt, wollen wir hoffen, dass die Nerven dieses Mal mitspielen. Er weiß noch nicht, welches seiner beiden Top-Pferde er satteln wird. Wenn alles glatt geht, kann der Europameister von 2003 auch Kandidat für eine Einzelmedaille sein.
Carsten-Otto Nagel (50) und Corradina (15)
Diese beiden sind die Oldies im Team, aber in jedem Fall für eine Mannschafts- und Einzelmedaille gut – wenn alles klappt. Das konstanteste Team der letzten Jahre waren sie, sicher für die Olympischen Spiele gesetzt, als sich die Stute im vergangenen Jahr eine langwierige Zahnentzündung zuzog. So musste sie pausieren, kam aber 2013 stark zurück und überzeugte vor allem bei den Deutschen Meisterschaften in Balve.
Daniel Deußer (31) und Cornet d´Amour (10)
Die Shootingstars dieses Jahren, die Deutschen Meister und viertplatziert in Aachen sind nun offiziell Teil des EM Teams. Man traut dem jungen Schimmelwallach viel zu. Dass Daniel Deußer ein guter Reiter ist, weiß man schon aus seiner Zeit im Stall Tops. Der jetzige Bereiter von Stephex Stables in Belgien möchte ganz nach vorne. Ob die Erfahrung und Ausdauer des Pferdes reicht, wird man sehen…
Philipp Weishaupt (28) und Monte Bellini (11)
Mit einer grandiosen Leistung beim CSIO in Rotterdam – Sieg mit der Mannschaft bei Doppelnull von Weishaupt im Nationenpreis sowie Sieg im Großen Preis – haben sich diese beiden in die Mannschaft geritten. Ob es gerechtfertigt war, ihnen den Vorzug vor Ehning und MMB zu geben, wird man sehen. Zeigen sie nochmal eine Leistung wie in Rotterdam, haben sie viele Chancen. Der 11-jährige Hengst ist auf jeden Fall eines der momentanen Top-Pferde. Bei Olympia letztes Jahr ereilte ihn jedoch Verletzungspech.
Reserve | Ludger Beerbaum (49) und Chiara (10)
Mit der jungen Stute Chiara muss Ludger Beerbaum die Ersatzbank drücken. Ob sie schon championatsreif gewesen wäre, muss man sich fragen. Fraglos zeigte sie aber beispielsweise im Nationenpreis von Aachen eine gute Leistung. Ludger Beerbaum hat als Ersatzreiter sicherlich auch eine psychologisch gute Wirkung auf die deutsche Mannschaft. Er ist nicht umsonst der erfolgreichste deutsche Reiter, möglicherweise wurde darum gerade er nominiert.
Die Konkurrenz: Deutschland ist Titelverteidiger. Dass das Team aber schnell auch ins Hintertreffen geraten kann, zeigte sich in London vergangenes Jahr, als man ohne Medaillen nach Hause fuhr. Starke Konkurrenz kommt immer aus Holland, aber auch vom Olympiasieger Großbritannien (die aber ohne Aachen Sieger Nick Skelton und Top-Pferd Big Star starten wollen). Die Schweiz um Olympiasieger Steve Guerdat und Aachen-Zweite Janika Sprunger ist ebenso wie die Franzosen ein ernstzunehmender Konkurrent.
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Mittlerweile ist Ludger Beerbaum vom Ersatzreiterplatz ins Team vorgerückt. Pechvogel ist Philipp Weishaupt, dessen Monte Bellini sich nun zum zweiten Mal nach den Olympischen Spielen vergangenes Jahr kurz vor dem Großereignis verletzt hat. Die leichte Verletzung dürfte aber bald ausgeheilt sein.
Reservereiterin ist nun Meredith Michaels-Beerbaum mit Bella Donna.