Sicherheitswesten beim Reiten
Noch vor wenigen Jahren kannte man kaum eine andere Sicherheitsausrüstung im Reitsport als Reithelme und -kappen. Doch mehrere schwere Stürze – vor allem bei Turnieren im Bereich Vielseitigkeit – kam weitere Sicherheitsausrüstung ins Gespräch. Am meisten setzte sich die Sicherheitsweste durch.
Sicherheitsweste bietet Reitern Schutz
Sicherheitswesten, auch als Reitwesten bekannt, sind eine Schutzbekleidung für Reiter, die vor allen Dingen die Rückenpartie und damit die Wirbelsäule vor gefährlichen Verletzungen schützt. Dafür sorgen flexible Schalenlatten, die meist aus Nitril-PVC hergestellt werden. Die Sicherheitswesten werden meist mit Reißverschluss oder Klettverschlüssen befestigt. Sie werden über der normalen Reitkleidung getragen. Sicherheitswesten müssen heute der DIN Euro-Norm 13158-2000 entsprechen.
Wichtig ist jedoch auch die perfekte Passform der Westen. Sie sollten nicht zu groß sein und rutschen. Wenn Sicherheitswesten zu groß sind, können diese auch in den Nackenbereich hochrutschen und gefährliche Halsverletzungen verursachen. Deshalb gilt, dass nur eine gut sitzende Sicherheitsweste wirklich Sicherheit gibt.
Einige Reitwersten haben wir im Einsatz gestestet. Lesen Sie mehr über unsere Erfahrungen.
Sicherheitswesten werden Standard
In vielen Reitvereinen und Reitschulen sind Sicherheitswesten für Kinder Standard. Für diese wird eine Sicherheitsweste als Pflicht vorausgesetzt, doch auch für Erwachsene gibt es Empfehlungen. Vor allem bei Anfängern kommt es immer wieder zu Stürzen, bei denen eine Sicherheitsweste gute Dienste leistet. Auch gibt das Tragen vielen unerfahrenen Reitern mehr Sicherheit. Andere bemängeln jedoch, dass die Weste die Bewegungsfreiheit einschränkt und vor allem im Sommer lästig zu tragen ist. Doch sollte man sich klar darüber sein, dass beim Reiten immer etwas passieren kann – vor allem im Gelände oder beim Springen. Hier sollte man auf die Reitweste nicht verzichten.
Bei Vielseitigkeitsturnieren sind Sicherheitswesten für den Geländeritt seit einigen Jahren vorgeschrieben. Auch gibt es bei anderen Reitsportdisziplinen und vor allem in den Anfängerklassen Regeln, die zum Tragen einer Sicherheitsweste – besonders von Kindern und Jugendlichen – verpflichten.
Eine besondere Sicherheitsweste ist übrigens die Airbag-Weste. Diese bläst sich bei einem Sturz wie ein Airbag durch einen speziellen Mechanismus auf. Das entstandene Polster kann bei schweren Stürzen beim Geländeritt Leben retten. Deshalb setzen viele Spitzenreiter des Eventing auf diese Weste. Beim normalen Reitsport reicht jedoch die konventionelle Sicherheitsweste als Schutz.
Reitunfallversicherung
In jedem Fall sollte über eine Reitunfallversicherung nachgedacht werden. Diese sind heutzutage relativ günstig und unterstützen im Fall der Fälle bei Reit-Unfällen. Denn: Ein Reiter ist nicht über die normale Pferdeversicherung des Pferdehalters mitversichert. Sind Sie allerdings der Besitzer des Pferdes, dann ist diese Zusatzversicherung hinfällig. Einen guten Online-Vergleich bietet check24.de.
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