Janne-Friederike Meyer – neue Ziele mit neuen Pferden
Einige Zeit lang ist es mittlerweile schon relativ ruhig geworden um Janne-Friederike Meyer, die ja noch 2011 und 2012 als die deutsche Top-Reiterin gefeiert wurde. Nachdem Meredith Michaels-Beerbaums Shutterfly verabschiedet worden war, hatte Meyer mit ihrem quirligen nur etwa 1,60 großen Cellagon Lambrasco das Zepter übernommen, siegte unter anderem im Großen Preis von Aachen 2011, bei den Weltreiterspielen in Kentucky 2010 und bei den Europameisterschaften in Madrid 2011. Außerdem ritt sie bei den Olympischen Spielen in London – das war immer ihr großer Traum gewesen.
Doch Cellagon Lambrasco wollte sie nach den Spielen keine Championate mehr zumuten. Er sollte nur noch ausgewählte Springen gehen. Doch dieser Plan nahm 2013 im Großen Preis von Dublin ein jähes Ende. Der kleine Wallach verletzte sich schwer:
Ich habe lange Zeit gebraucht um den Unfall von Dublin zu verarbeiten. Mops Verletzung war ein großer Schock für mein Team und mich. Wir sind unendlich froh, dass seine Sehne mit viel Geduld und großer Fürsorge wieder gut verheilt ist!
Turniere wollte Janne dem Pferd nun nicht mehr zumuten. Der 16-Jährige wird beim Hamburger Derby – dort, wo er einst tolle Platzierungen in der Global Champions Tour feiern konnte – verabschiedet. Das Derby ist nicht nur Jannes Lieblings-, sondern auch Heimturnier. Nachdem dort sicherlich einige Tränen fließen werden, geht es für „Mops“, wie die Reiterin ihr Pferd liebevoll nennt, auf die Weiden der Eltern von Meyer.
Cellagon Lambrasco wird seinen verdienten Ruhestand auf dem Hof meiner Eltern verbringen. Gemeinsam mit meinem ersten Grand Prix-Pferd, Callistro, kann er dort auf den Weiden laufen und ich bin sicher, dass die beiden Weltenbummler unseren jungen Pferden Einiges zu erzählen haben. Natürlich werde ich die Beiden sehr oft besuchen!
Immer begleiten werden Janne-Friederike Meyer die Gedanken an all die wunderbaren Erfolge mit Cellagon Lambrasco:
Ich habe Cellagon Lambrasco unendlich viel zu verdanken! Mops hat mir immer das Gefühl gegeben, dass wir uns zu 150% aufeinander verlassen können. Wir konnten zahlreiche Große Preise gewinnen, wurden Mannschaftseuropameister und Mannschaftsweltmeister. Es gab so viele schöne Momente… In besonderer Erinnerung wird mir der Sieg im Großen Preis von Aachen bleiben, damit ging ein Traum in Erfüllung!
Damals blieb vor allem ein Bild hängen: Wie Meyer jubelnd schon über dem Sprung voller Glück die Hände nach oben reißt.
Grace, Goya, Charlotta und Baton Rouge
Das würde sie zu gern bald wieder einmal tun. Doch alle Top-Reiter wissen, dass es schwer ist, solch ein „once in a lifetime“ Pferd wie Cellagon Lambrasco noch einmal zu bekommen. Konsequente Nachwuchsarbeit kann Janne Meyer jedoch schnell wieder den Weg Richtung A-Kader ebnen. Insbesondere hat sie in den letzten Wochen mit der Stute Grace auf sich wieder aufmerksam gemacht:
Grace habe ich jetzt seit 1 ½ Jahren unter dem Sattel. Sie hat sehr viel Qualität, aber trotz ihrer 12 Jahre, fehlt ihr in großen Prüfungen manchmal noch Routine und Sicherheit. Wir sind mit einem zweiten und vierten Platz in den Großen Preisen von Neustadt-Dosse und Hagen, sowie dem Sieg im Championat von Braunschweig gut in die Saison gestartet und ich hoffe, dass wir diese Konstanz ausbauen können.
Doch da wäre auch noch der jüngere Nachwuchs – und der ist zahlreich:
„Der achtjährige Goya zählt zu den talentiertesten Youngstern in meinem Stall. Er war bereits sechsjährig Vize-Weltmeister der jungen Springpferde und verfügt über besonders viel Springvermögen. Baton Rouge ist ebenfalls 8-jährig und konnte Anfang des Jahres in Neumünster die Gesamtwertung in der Youngster-Tour gewinnen. Die 9-jährige Stute Charlotta habe ich erst wenige Monate unter dem Sattel. Sie konnte sich in der kurzen Zeit bereits zweimal in den Großen Preisen von Oliva platzieren und ich traue ihr noch einiges Mehr zu. Aber alle Pferde brauchen noch Zeit und die möchte ich ihnen auch geben…“ Außerdem wären ein paar neue Pferde, die ihr zur Verfügung gestellt würden, auch nicht das Schlechteste: „ Ich habe auch immer noch Platz in meinem Stall für ein bis zwei gute Nachwuchspferde.“
Auf Turnieren geritten wird also auch 2014 wieder fast jedes Wochenende bei Janne Meyer, ihr Ziel sind gute Grand Prix Platzierungen und vielleicht auch wieder einmal der eine oder andere Einsatz in Nationenpreisen.
Fast immer zurückstecken muss leider Jannes Hobby, das Fliegen:
Ich habe 2010 meine Privatpilotenlizenz gemacht, aber leider komme ich viel zu selten zum Fliegen. Ich liebe das Gefühl von Freiheit und gucke mir die Welt gerne mal von oben an, wenn denn mal Zeit ist.
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