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Reiten Lernen für Kinder – Uta Gräf – Tipps zur Ausbildung

Reiten lernen 23. Januar 2014

 
Kinder Reiten

Teil 6 – Reitausbildung für Kinder | Uta Gräfs Tipps zur Kinderreitausbildung

Wer kennt nicht Uta Gräf, eine unserer besten deutschen Dressurreiterinnen, aber auch eine der sympathischsten Personen im Reitsport, die regelmäßig im Fachpublikum für Begeisterungsstürme sorgt? Spätestens seit ihrem Buch „Feines Reiten auf motivierten Pferden“ ist Uta Gräf einem breiten Publikum auch als Fachfrau in Sachen Pferde- und Reiterausbildung (mit Spaß und Motivation) ein Begriff. Viele Jahre trainierte Uta Gräf auch Ponyreiter bis hin zu ihrem Auftritt bei den Europameisterschaften. Erfahrungen in der Reitausbildung von Kindern sind also mehr als gegeben.

Wer wäre also besser geeignet, um einige Tipps zur fundierten Kinderreitausbildung beizutragen? Ich freue mich, dass Uta Gräf bereit war, ihre Erfahrungen mit Kindern einzubringen. So kann diese Artikelreihe mit den besten Tipps einer Top-Reiterin schließen – besonders wichtig für Uta Gräf: Spaß und Sicherheit!

Uta Gräfs Tipps

  1. Ungeschlagene Nummer eins – vor allem für Kinder – ist der Faktor Spaß. Kinder sollten so gefördert werden, dass sie jederzeit Spaß am Reiten haben beziehungsweise behalten können. Dazu ist es ganz wichtig, sie nicht mit hohen Leistungserwartungen zu überfordern.
  2. Uta Gräf

    Uta Gräf

    Gleichauf mit dem Faktor Spaß liegt natürlich der Faktor Sicherheit. Kinder sollten bei allem was sie tun dafür sensibilisiert werden, welche Gefahren dabei lauern können. Auch wenn es lästig ist, hier sind beständige Sicherheits-Kommentare zwar manchmal unerwünscht, aber unverzichtbar. Kinder haben noch keine ausgeprägten Antennen für Gefahrenpotentiale, die der Sport nun einmal mit sich bringt. Helm und Sicherheitsweste (v.a. für Gelände und Springen) sollten eine Selbstverständlichkeit sein.

  3. Nicht jedes Kind ist gleich. Und nicht aus jedem Kind muss zwingend ein Turnierreiter werden. Doch um alle Möglichkeiten so lange wie möglich offen zu halten, ist eine breite Reitausbildung wünschenswert: Dressur, Springen, Gelände. Doch Vorsicht: ein ängstliches Kind sollte auch hier zu nichts gedrängt werden, sonst leidet der Spaß!
  4. Besonders schön ist es für Kinder, mit vielen Gleichaltrigen zusammen zu reiten. Insbesondere Angebote wie Kostümreiten, Kinderturniere oder Quadrillen-Reiten lockern das Trainingsprogramm auf.
  5. Thema Eigenverantwortung: Reiten ist ja auch deshalb so wertvoll für Kinder, weil sie lernen, Verantwortung für ein Pferd zu übernehmen. Diese Verantwortung sollte jedoch – im Falle eines eigenen Pferdes oder Ponys – altersgerecht dosiert werden. Kinder beziehungsweise Jugendliche sollten nicht zu früh sich selbst überlassen werden, wenn es um den Umgang mit Pferden geht.
  6. Reiterlich macht es Sinn, Kindern Erfolgserlebnisse zu ermöglichen. Das stärkt das Selbstbewusstsein und erhält den Spaß. Deshalb sollten die Anforderungen nicht zu hoch angelegt werden, jedoch auch nicht zu niedrig, da sonst die Herausforderung fehlt. Hier gilt es mit viel Fingerspitzengefühl die Leistungsgrenzen der Kinder herauszufinden.
  7. Zu einer fundierten Grundausbildung gehört vor allem die Vermittlung einer positiven Einstellung zum Pferd. Kinder sollten schon von Anfang an lernen, dass sie mit dem Pferd einen lebendigen und empfindsamen Partner haben, den man als Reiter gut und gerecht behandeln muss. Wut, Jähzorn oder grobes Verhalten sind auf keinen Fall tolerierbar. Hier sollte man in Ruhe die Ursachen erforschen und dies in Ruhe mit den Kindern besprechen.
  8. Sitzübungen, Voltigieren oder Spiele (ohne Sattel) fördern das Gleichgewicht und das Vertrauen zum Pferd. Was das Kind in jungen Jahren lernt, ist unersetzbar für später.
  9. Theorie: ab einem gewissen Alter ist es für eine fundierte Reitausbildung wichtig, theoretische Grundlagen zu vermitteln. Hier eignen sich vor allem die Reitabzeichen- oder Hufeisenprüfungen, um solche Grundlagen zu vermitteln. Aber auch im Alltag sollte nicht versäumt werden, die Hinweise des Reitlehrers anschließend durchzusprechen und auf das „warum“ einzugehen. Auch Bücher und Filme können untereinander verliehen oder gemeinsam angeschaut werden.
  10. Ältere bzw. fortgeschrittene Kinder und Jugendliche lernen selbst sehr viel, wenn sie jüngeren Kindern Reitunterricht geben. Zum einen reflektieren sie auf diese Weise das selbst Erlernte und werden dazu animiert, sich die theoretischen Grundlagen anzueignen. Zudem macht es Spaß und fördert den Zusammenhalt in der Stallgemeinschaft, wenn schon früh vermittelt wird, dass einer dem anderen helfen kann und dass konstruktive Kritik nichts Schlimmes ist. Und außerdem: die Hinweise von Eltern an der Bande können Kinder schon bald nicht mehr wirklich ertragen!

 

Reiten lernen – die fundierte Kinderreitausbildung

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Ein Kommentar zu “Reiten Lernen für Kinder – Uta Gräf – Tipps zur Ausbildung”

  1. Meine Enkeltochter hat auch ein großes Interesse am Reiten. Nachdem ich mit ihr schon des Öfteren in Reitställen unterwegs war, und sie auch schon geritten ist, war mir sofort klar, dass es ganz wichtig ist, das Reiten von der Picke auf zu lernen. Ich bin heilfroh auf diese Seite gekommen zu sein, weil ich beim Lesen des Artikel nicht nur die Kompetenz, und herzliche Art spüre, sondern auch die Wichtigkeit einer professionellen Ausbildung sehe. Die 5 Punkte von Fr. Uta Gräf sind nicht nur eine sinnvolle Struktur, sondern gefallen mir auch deswegen, weil die Freude an erster Stelle steht. Denn nur auf Basis der Freude, kann aus meiner Sicht, eine sinn- und kraftvolle Gemeinsamkeit zwischen Mensch und Pferd entstehen. Jedenfalls behalte ich mir diese Seite im Auge, damit ich gegebenenfalls meiner Enkeltochter ein gute Begleiter bei ihrem Vorhaben Reiten zu lernen, sein kann!

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