Sandra Auffarth – das “Küken“ in der deutschen Vielseitigkeit
Portrait eines jungen Talents der Vielseitigkeit
1986 wurde Sandra Auffarth – das jüngste Talent im deutschen Championaskader Vielseitigkeit – geboren. 2011 wurde sie mit 24 Jahren bei der Heim-Europameisterschaft in Luhmühlen Europameisterin mit der Mannschaft und Vize-Europameisterin im Einzel. Mit diesem Triumph hatte die junge Frau nicht in den kühnsten Träumen gerechnet, war sie doch erst kurz davor mit ihrem jungen, neunjährigen Pferd “Opgun Louvo” – genannt “Wolle” – in den Kader aufgenommen worden. “Er war schon die ganze Saison super in Form”, berichtete Auffarth 2011, “aber dass wir zu solch einer Leistung fähig wären, damit hatte ich nie gerechnet.”
Sandra Auffarth wurde bereits 2006 Dritte bei der Europameisterschaft der Jungen Reiter. Sie hatte bereits die gesamte deutsche Juniorenlaufbahn durchschritten. Besonders von der Zeit in der Perspektivgruppe Vielseitigkeit des Deutschen Olympiadekomitees für Reiterei nach dem Abitur konnte Auffarth profitieren. Sie erzählt, dass sie in dieser Zeit viel gelernt hätte.
“Besonders vom Geländetraining mit Chris Bartle in England habe ich profitiert.”
Doch erst mit Opgun Louvo kam der ganz große Durchbruch. Schon 2007 wurde sie mit dem Pferd Dritte bei der Weltmeisterschaft der Jungen Vielseitigkeitspferde. Ein Talent war der hübsche Fuchs also schon in jungen Jahren, was auch seine derart schnelle Entwicklung zum Top-Pferd sicherlich förderte. Für Sandra ist “Wolle” einfach das perfekte Pferd:
“Er hat die optimale Mischung aus Ruhe und Kampfgeist. Er ist aber auch unheimlich sensibel und kann super springen.“
Diese Qualitäten brachte er auch in Luhmühlen zur Geltung, wo er die Sprünge im Gelände geradezu suchte und auch im abschließenden Springparcours kein einziger Abwurf hinzu kam. Brillant zeigt sich der Fuchs aber auch in der Dressur.
Nun steht für Sandra die Vorbereitung auf Olympia an – eine neue Herausforderung! Denn in solch jungen Jahren an den Olympischen Spielen teilzunehmen, war noch nie einfach. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, bezeichnet Sandra als ihr Lebensmotto. Eine gute Vorbereitung ist alles.
Vielseitigkeit ist für Sandra eine Faszination, die sie seit ihrer Kindheit niemals losließ. Mit ihren Eltern zusammen betreibt sie heute einen Ausbildungsstall. Pferde waren immer in Sandras Umfeld. Mit ihnen aufzuwachsen brachte Sandra ganz nebenbei – natürlich mit einem gesunden Ehrgeiz – in den Sport. Als Kind stand neben Reiten auch noch Voltigieren für die junge Reiterin auf dem Programm, später verschrieb sie sich ganz ihrem Lieblingssport. „Für mich ist die Vielseitigkeit vor allem wegen des Zusammenspiels zwischen Reiter und Pferd so faszinierend. Man muss sich bei dieser Disziplin absolut blind vertrauen können. Und ich muss sagen, dass das Gefühl, wenn man über die Ziellinie reitet, einfach unvergleichlich ist…“
Bis zu den Olympischen Spielen ist es noch ein weiter Weg. Mehrere Qualifikationen stehen an, für jeden Reiter hat der Bundestrainer seinen Weg zum Championat genau vorgegeben. Am Ende werden fünf Reiter in London ein Team bilden. Für Sandra wäre es ein großer Traum, dabei zu sein. Ein Traum, der seit dem vergangenen Jahr nicht unrealistisch wirkt. Reiterin und Pferd müssen gesund bleiben und sich gut zeigen, denn in jeder Saison geht es wieder von neuem los… Doch wenn alles passt, dann steht dem großen Auftritt in London nichts mehr im Wege.
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Als Ergänzung: Sandra gewann Mannschaftsgold und Einzelsilber bei der EM im vergangenen Jahr.
Auch für Sandra Auffarth heißt es jetzt sicher „Auf nach London!“. Sie wurde vergangenen Samstag für das Team der Vielseitigkeitsreiter mit ihrem „Wolle“ Opgun Louvo nominiert. Chancen hat sie nicht nur auf Team- sondern auch auf die Einzelmedaillen.