Claas-Hermann Romeike im Interview
In den Fußstapfen des Vaters auf Erfolgskurs
Zum Namen Romeike muss man eigentlich nicht mehr viel erzählen… Wer erinnert sich nicht an den reitenden Zahnarzt Hinrich Romeike und seinen Sieg und damit Doppelgold bei den Olympischen Spielen 2008 in Hongkong. Mit seinem Schimmel Marius, der wohl niemals einen Sprung verweigerte und schon allein deshalb legendär wurde, konnte er an zwei Olympischen Spielen teilnehmen und auch Weltmeister 2006 in Aachen werden.
Seit Marius Verabschiedung wurde es ruhiger um Hinrich Romeike. Doch nun schickt sich ein anderes Familienmitglied an, in der Vielseitigkeit ganz nach oben zu kommen. Claas-Hermann Romeike, Hinrichs Sohn, konnte in diesem Jahr schon viele schöne Erfolge einfahren. Der 20-jährige, der erst mit 13 Jahren das Reiten erlernte, startet bei den Junioren und hofft, dass er in der Vielseitigkeit durch die momentanen Erfolge rasch ein Wörtchen oben mitreden kann. Den besten Trainer aus der eigenen Familie hat er ja schon mal an seiner Seite… Bei seinem ersten Start auf Drei-Sterne-Niveau in Luhmühlen wurde Claas-Hermann übrigens gerade 15. – eine tolle Platzierung!
In den vergangenen Wochen bist du bei Vielseitigkeitsprüfungen, aber beispielsweise auch bei Prüfungen beim Hamburger Derby, immer mehr in Erscheinung getreten… Wie war es für dich, in Hamburg reiten zu dürfen?
Claas-Hermann: Es ist natürlich eine super Erfahrung für mich, auf solchen Plätzen starten zu dürfen. Es ist auch einfach Übungssache vor so vielen Zuschauern zu starten und es bringt super viel Spaß!! Ich habe die Derbywoche genossen!
Welche Pferde stehen dir momentan zur Verfügung? In welches setzt du die größten Hoffnungen? Ist das Cato? Erzähl uns noch ein bisschen, was deine besten Pferde ausmacht.
Claas-Hermann: Cato, ein 9-jähriger Holsteiner ist momentan mein erstes Pferd, das ist richtig. Mit Courtney, einer 8-jährigen Holsteiner Stute habe ich ein weiteres Pferd für größere Prüfungen. Wir haben noch einige gute junge Pferde im Stall, die im Moment an die großen Aufgaben heranwachsen. Ich bin gespannt, wie sie sich entwickeln werden.
Welches reiterliche Ziel hast du dir in diesem Jahr gesetzt?
Claas-Hermann: Weiter viel Erfahrungen sammeln und so schnell wie es geht besser werden. Alles andere ergibt sich dann…
Wie ist es, einen solch erfolgreichen Reiter zum Vater zu haben? War er immer dein Vorbild?
Claas-Hermann: Das ist natürlich toll, einen so erfolgreichen und erfahrenen Vater zu haben. Er kann mir im täglichen Training viele, wertvolle Tipps geben. Eigentlich kann ich mir nichts Besseres vorstellen! Ein Vorbild ist er natürlich auch für mich!!
Wie würdest du deinen Vater als Trainer beschreiben? Wie hilft er dir im Training deiner Pferde?
Claas-Hermann: Wie schon gesagt, er hilft mir, wo er kann und wir trainieren die Pferde zusammen, um sie so gut wie möglich vorzubereiten. Er ist da immer an meiner Seite, es ist schön, jetzt so eng mit ihm zusammenzuarbeiten und zu trainieren.
Hast du eigentlich den Olympiasieg deines Vaters live vor Ort miterlebt? Vielleicht kannst du dich noch erinnern, wie es damals für dich war und uns schildern…
Claas-Hermann: Nein leider nicht, ich wäre gern dabei gewesen, aber das war nicht möglich. Ich habe den tollen Erfolg wie die meisten anderen am Fernseher miterlebt. Kontakt hatten wir aber natürlich ständig.
Wie geht es eigentlich Marius, dem Goldpferd deines Vaters?
Claas-Hermann: Dem geht es sehr gut. Er steht fit und fröhlich auf der Wiese und kann den Jungpferden schon mal von den großen Herausforderungen erzählen, die hoffentlich noch auf sie zukommen…
Welches reiterliche Ziel möchtest du dir unbedingt mal erfüllen?
Claas-Hermann: Ich möchte natürlich so viel wie möglich lernen und versuchen, das Beste aus den jeweiligen Pferden herauszuholen.
Hast du neben deinem Vater noch ein weiteres Vorbild?
Claas-Hermann: Es gibt viele tolle Reiter in allen drei Disziplinen, von denen ich was lernen kann und mir so viel wie möglich abschauen möchte.
War es für dich immer klar, dass es in Richtung Vielseitigkeit gehen würde? Wenn ja, was fasziniert dich an diesem Sport besonders? Wirst du den Weg in dieser Richtung weiter verfolgen? Du reitest ja auch erfolgreich Springen wie zum Beispiel in Wiesbaden beim Pfingstturnier…
Claas-Hermann: Bei uns wurde immer darauf geachtet, dass ich in allen drei Disziplinen an den Start gehe. Anfangs war ich allerdings fast nur im Springen am Start, mittlerweile liegt der Fokus natürlich auf der Vielseitigkeit. Aber Springen macht mir dennoch viel Spaß!
Wann hast du eigentlich mit dem Reiten begonnen? Hast du dich immer derart für Pferde interessiert?
Claas-Hermann: Ich bin mit und zwischen Pferden aufgewachsen, angefangen zu reiten habe ich allerdings recht spät, so mit 13 Jahren. Aber dann ging es schnell aufwärts…
Was fasziniert dich an Pferden besonders?
Claas-Hermann: Das Zusammenarbeiten mit dem Pferd bringt einfach super viel Spaß.
Wie schaut für dich momentan ein typischer Tag aus? Wie viele Pferde reitest du?
Claas-Hermann: Ich gehe vormittags in die Schule und fange dann gegen halb 6 mit den Pferden an. Ich schaffe dann täglich so 3 bis 4 Pferde.
Möchtest du das Reiten auch zum Beruf machen? Oder soll es in eine andere Richtung gehen?
Claas-Hermann: Es gibt einige interessante Berufe und Möglichkeiten die ich mir vorstellen könnte, einen genauen Plan habe ich allerdings noch nicht. Mal sehen, was sich dann ergibt, wenn die Entscheidung ansteht.
Wenn du mal nicht reitest, was machst du dann gerne?
Claas-Hermann: Das kommt nicht zu oft vor (lacht). Generell bin ich aber sehr interessiert an jeglichem Sport.
Gibt´s es irgendwas, was du in deinem Leben unbedingt mal machen möchtest?
Claas-Hermann: Da sind einige Dinge die bestimmt super viel Spaß bringen würden, aber so ein bestimmtes Ziel oder so gibt es eigentlich nicht.
Claas-Hermann Romeike, vielen Dank für das Interview.
Verwandte Artikel:
- Lisa Müller – Thomas Müllers Ehefrau reitet erfolgreich
- Janne-Friederike Meyer – neue Ziele mit neuen Pferden
- Isabeau Schartmann im Interview
- Anna Kasprzak – die dänische Dressur-Hoffnung
- Kristina Sprehe–Vorfreude auf die Europameisterschaft
- Britta Näpel – Interview vor der Europameisterschaft
- Anya Astafieff – die junge Luxemburgerin im Interview
- Peter Wylde – zurück in den Vereinigten Staaten
6901 Ansichten, 1 heute