Helen Langehanenberg – die Aufsteigerin
Helen Langehanenberg – lange Zeit war dieser Name vor allen Dingen deshalb bekannt, weil die junge Ausbilderin Dressurpferde auf höchstem Niveau bei den Bundeschampionaten präsentierte. Als Seriensiegerin wurde sie dort tituliert – ob Reitpferdeprüfung, Dressur oder Ponys, oft genug hatte Helen die Nase vorn oder war platziert.
Fürst Khevenhüller, Silberaster oder Responsible – das waren Pferde, welche mit Helens Namen verbunden sind. Mit der Rappstute Responsible konnte die heute 30-jährige junge Reiterin erstmals 2008 in den Championatskader vordringen. „Resi“, wie Helen die Stute liebevoll nennt, gab immer alles für ihre Reiterin.
Sie gibt immer 150% und ich kann mich einfach auf sie verlassen! Sie ist immer sehr lektionssicher und bringt jeden Tag wieder aufs Neue Freude am Reiten!
Mittlerweile hat Helen Langenhanenberg ihre „Resi“ in den wohlverdienten Ruhestand und damit in die Zucht verabschiedet. Resi soll ihre Dressurgene weitergeben – vielleicht ja um ein neues Spitzenpfed für Helen in einigen Jahren zu züchten.
In der Zucht ist auch die Bundeschampioness Silberaster. Fürst Khevenhüller geht erfolgreich in der Tour der jungen Dressurpferde.
Doch über allem thront Damon Hill. Er ist der Star in Helens Stall. Er ist ihre Olympiahoffnung. Kurz: „Dami“ ist etwas Besonderes – von Anfang an.
Und die Geschichte von Helen und „Dami“ begann bereits vor sieben Jahren. Damals war der Hengst fünfjährig und sollte bei der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde mit Ingrid Klimke antreten. Die Reiterin verletzte sich jedoch, sodass ein Start unmöglich wurde – wenn nicht Helen Langehanenberg eingesprungen wäre.
Bei Ingrid Klimke hatte sie ihre Ausbildung zur Pferdewirtin absolviert, hatte von der Pike auf gelernt, wie feines Dressurreiten auszusehen hat. Kein Wunder, wenn dafür jemand bekannt ist, dann Ingrid Klimke, Tochter des leider zu früh verstorbenen Dressur-Olympiasiegers Dr. Reiner Klimke.
Helen hatte Ingrid Klimke als Reiterin überzeugt, und überzeugend war sie auch mit Damon Hill bei den Weltmeisterschaften, wo die beiden den Titel holten. Danach ging der Hengst jedoch wieder hocherfolgreich unter seiner Ausbilderin Ingrid Klimke bis seine Besitzer ihn 2010 Helen zur Verfügung stellten.
Ich kenne Dami seitdem er drei ist. Er hat mich von Anfang an absolut überzeugt und fasziniert! Ihn zu reiten ist eine Ehre!
Dami ist wirklich ein echtes Charakterpferd. Er ist unglaublich lieb und auf Menschen bezogen. Er kann seine zwei “Jobs” gut trennen, das Decken und den Dressursport.
Decken steht in diesem Jahr jedoch hinten an – Priorität hat die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele. Und für diese steht Helen ganz oben auf der Nominierungsliste. Denn mit Damon Hill konnte sie beim Weltcup Finale in S´Hertogenbosch Ende April diesen Jahres – trotz des Schocks über den Tod von Bundestrainer Holger Schmezer („Er hätte gewollt, dass wir reiten, denn das war sein Leben.“) – den zweiten Platz hinter Welt- und Europameisterin Adelinde Cornelissen bei ihrem „Heimspiel“ vor Landsleuten erreichen. Bei einem Großereignis so nah an ein Pferd wie Parzival heranzukommen, war lange keinem deutschen Reiter mehr gelungen. Und manch ein Richter hätte Helen sogar an der Spitze des Klassements gesehen…
Klasse Grand Prix, klasse Kür – eine insgesamt tolle Leistung. Wird es möglich sein, dies bei den Olympischen Spielen zu wiederholen? Dass Helen Langehanenberg dem Druck beim Championat standhält, hatte sie schon beim Gewinn der Mannschafts-Silbermedaille im vergangenen Jahr in Rotterdam gezeigt. Sie scheint eine sichere Kandidatin für London zu sein.
Wie hat Helens Karriere jedoch begonnen? Princeton hieß Helens erstes Grand Prix Pferd, das sie mit 16 Jahren bekam. Nach dem Abitur begann sie eine Lehre zur Pferdewirtin bei Ingrid Klimke und bildete nebenbei Princeton aus, mit dem sie ihr Goldenes Reitabzeichen erreiten konnte. Auch bei Klaus Balkenhol war Helen eine Weile tätig bevor sie sich mit ihrem Freund Sebastian Heinze, den sie 2008 heiratete, 2003 selbstständig machte. War zunächst noch die Ausbildung junger Pferde das Ziel der jungen Frau, zeigte sich schnell, dass sie Talent und Nervenstärke für Größeres hat.
Die jungen Pferde liegen ihr dennoch am Herzen, dafür spricht die Silbermedaille, die sie im vergangenen Jahr mit Damon´s Devine, einer Tochter von Damon Hill, bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde erritt.
Ich denke es ist wichtig, schönen und guten Sport zu präsentieren mit zufriedenen Pferden! Ich denke, mit so einer Harmonie kann man viele überzeugen und auch den Sport beliebt machen!
so möchte Helen die Dressur in die Zukunft leiten, aber auch immer getreu dem Motto ihrer Mutter handeln:
Wenn man wirklich an etwas glaubt und auf etwas hinarbeitet, dann kann man Berge versetzen.
Wie vielleicht in London…
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noch ein Tipp: mein Interview mit Helen aus dem vergangenen Jahr auf horseweb.de
Nach ihren grandiosen Leistungen bei der Deutschen Meisterschaft (2 Mal Gold) und dem CHIO Aachen (Kür-Sieg) führt Helen das Team der deutschen Dressurreiter für die Olympischen Spiele an.