Die 12 Disziplinen im Reiten
Es gibt 12 verschiedene Disziplinen im Pferdesport, teilweise gibt es in diesen noch Untergruppen. Alle Disziplinen haben unterschiedliche Entstehungsgeschichten und unterscheiden sich in ihrer Beliebtheit von Land zu Land. Die weltweit bekanntesten und beliebtesten Disziplinen sind das Dressurreiten, das Springreiten und das Vielseitigkeitsreiten, auch Eventing genannt. Diese drei Disziplinen sind zudem reiterlicher Bestandteil der olympischen Sommerspiele.
Allen Disziplinen gemein ist, dass bei Turnieren nicht zwischen den Geschlechtern unterschieden wird, also Mann und Frau gemeinsam im Wettkampf gegeneinander antreten.
Hier unsere vollständige Übersicht.
Die Disziplinen des Reitens
Distanzreiten
Dressurreiten
Freizeitreiten – Das Reiten in freier Natur
Gangprüfungen
Jagdreiten
Kunstreiten
Military, Eventing und Vielseitigkeitsreiten
Orientierungsreiten
Pferderennen
Springreiten
Wanderreiten
Westernreiten
Distanzreiten
Das Distanzreiten ist eine relativ neue Disziplin. Es wird bei Wettkämpfen auf kurzen bis sehr langen Distanzen von bis zu 160 km geritten, wodurch eine sehr hohe Ausdauer von gleichzeitig Pferd und Reiter erfordert. Die Strecken müssen dabei in einer vorgegebenen Zeit absolviert werden. Zur Sicherheit werden vor allem bei den längeren Distanzen an mehreren Checkpoints tierarztliche Kontrollen durchgeführt, um die Pferde vor allzu großer Belastung zu bewahren. Wettkämpfe im Distanzreiten werden unter anderem bei den Weltreiterspielen ausgetragen. Der Verein deutscher Distanzreiter und -fahrer e. V. bündelt die Aktivitäten der Reiter in Deutschland. Seinen Ursprung hat das Distanzreiten wahrscheinlich im arabischen Raum.
Mehr Informationen zum Distanzreiten und Distanzfahren erhalten Sie auf der Seite des Verein deutscher Distanzreiter und -fahrer e. V.
Einen Überblick über das Distanzreiten vermittelt ein Film von Black Horse Media in deutscher Übersetzung
Dressurreiten
Das Dressur-Reiten ist eine Disziplin innerhalb des Pferdesports. Ziel des Dressurreiten ist es, mithilfe geringer Signale das Pferd zum exakten Ausführen einer gewünschten Aufgabe zu führen. Die Grundlage der Ausbildung eines Pferdes ist die Dressur mit dem Ziel eines „durchlässigen Pferdes„, also eines gehorsam und vielfältig ausgebildeten Pferdes. Die dressurmäßige Ausbildung ist dabei kein Abrichten oder Dressieren, sondern eine Gymnastizierung.
Innerhalb des Dressurreitens gibt es sogenannte Dressuraufgaben, die in den Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp durchgeführt werden. Hierbei gibt es verschiedene Bahnfiguren, welche sowohl vorwärts, seitwärts oder auch rückwärts durchgeführt werden. Schwierige und nur mit einer langjährigen Ausbildung durchzuführende Abläufe sind zum Beispiel Traversalen, Piaffen oder Passagen welche in Perfektion auf den nationalen und internationalen Wettbewerben vorgeführt werden. Einen schönen Einblick mit diversen Showteilen bekommen Sie auch auf Messen oder Veranstaltungen.
Das Dressurreiten als Sport etablierte sich im 19. Jahrhundert, als Offiziere sich im sportlichen Wettkampf maßen. Seit 1912 ist das Dressurreiten eine olympische Disziplin in deren Wettkämpfen vielzählige Erfolge deutscher Reiter gefeiert werden.
Die Grundlagen der reiterlichen Ausbildung basiert auf dem Dressurreiten, welches Sie in unzähligen Reitschulen erlernen können. In unserer Übersicht finden Sie leicht Ihre Reitschule und Reitstall. Hilfreich sind zudem gute Bücher zur Ausbildung, die Sie in zahlreicher Ausführung mit ausführlichen Bewertungen bei Amazon erhalten.
Freizeitreiten – das Reiten in freier Natur
Das Freizeitreiten bezeichnet das Reiten in der freien Natur und zeichnet sich durch eine spezifische Haltung dem Pferd gegenüber sowie einen entsprechenden Umgang mit dem Pferd aus. Das Freizeitreiten ist also eine Art Gegenpol zum Dressurreiten und Springreiten.
Freizeitreiter legen im allgemeinen keinen großen Wert auf Turniere und Erfolge, für sie ist das Reiten eine Freizeitbeschäftigung. Dies heißt jedoch nicht, dass Freizeitreiter keine Turniererfahrung haben, da viele von Ihnen durchaus große Erfolge in den verschiedenen Turnierformen haben. Das Ausbildungsniveau der Freizeitreiter ist dabei sehr unterschiedlich.
Der Freizeitreiter bewegt sich zumeist im Gelände in den verschiedenen Reitweisen. Die Einflüsse stammen weitestgehend aus der Englischen Reitweise und dem Westernreiten. Allerdings wird hier nicht stringent in einer bestimmten Reitweise geritten.
Den Ursprung des Freizeitreitens findet man zu den Zeiten, als Turniere noch den Offizieren vorenthalten waren. Einige Reiter suchten nach einer Form, das Reiten ausserhalb von Turnieren als Freizeitvergnügen betrachten zu können, denn dies stand damals gegensätzlich zu den Berufsreitern wie Cowboys oder Kavalleristen.
Wie eingänglich beschrieben zeichent den Freizeitreiter eine bewusster Umgang mit dem Pferd aus. Dies zeigt sich unter anderem in einer möglichst artgerechten Haltung der Pferde aus. Die Pferde werden zumeist in Herden oder Offenställen gehalten und genießen häufigen Weidegang. Auch achten die Reiter bewusst darauf, dass die Pferde möglichst täglich im Gelände geritten werden in pferdegerechter Reitweise.
Großen Einfluss auf das Freizeitreiten hatte zudem die deutsche Autorin und Pferdesachverständige Ursula Bruns mit der Verfilmung Die Mädels vom Immenhof sowie dem Buch Dick und Dalli und die Ponys . Ursula Bruns gründete außerdem die Zeitschrift Pony-Post und entwickelte einen pferdegerechten Reituntericht für erwachsene Freizeitreiter, die sogenannte BB-Methode oder auch Bruns/Behr-Methode.
Das Freizeitreiten ist zumeist kein Angebot in klassischen Reitvereinen. Jedoch gibt es oft in Westernreitställen die Möglichkeit, ohne eigenes Pferd in den Genuß des Reitens in der freien Natur zu kommen und die Pferde in Herdenverbänden zu erleben.
Trotz ihrer großen Anzahl sind Freizeitreiter kaum in Verbänden organisiert und lehnen oft auch eine Mitgliedschaft in Vereinen ab. Einer der wenigen Vereine ist der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V.
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Gangprüfungen
Gangprüfungen sind spezielle Reitsportveranstaltungen, die genau auf die Eigenschaften von Gangpferderassen zugeschnitten sind. Unter diese fallen beispielsweise Islandpferde, Ägidienberger, Paso Finos, American Saddle Horses, Paso Peruanos, Töltende Traber und viele mehr.
Gangprüfungen sind vor allem aus Island bekannt. Auch hierzulande werden sie vor allem bei Islandpferden verwendet. Bei einer Gangprüfung werden beispielsweise die Spezialgangarten Tölt und Passgang abgefragt. Es wird in unterschiedliche Schwierigkeitsgrade eingeteilt. Auch gibt es Prüfungen auf Schnee anstatt einer speziellen Tölt-Sand-Bahn, die eine besondere Herausforderung für Reiter und Pferde darstellen.
Jagdreiten
Das Jagdreiten ist eine weitere Disziplin des Pferdepsorts. Beim Jagdreiten wird in sogenannten Jagdfeldern auf Strecken mit natürlichen oder künstlichen aufgebauten Hindernissen geritten. Hierbei unterscheidet man zwischen Fuchsjagden und Schleppjagden, wobei bei den Schleppjagden mit Hundemeuten geritten wird. Eine weitere Unterart ist das sogenannte Bogenreiten, bei dem mit Pfeil und Bogen während des Reitens auf Scheiben geschossen wird. Anders als der Name es vermuten lässt wird beim Jagdreiten kein Wild gejagt.
Kunstreiten
Der Begriff Kunstreiten wird bis heute in vielfältiger Art und Weise verwendet. Zum einen meint man damit das Kunstreiten, welches aus Zirkus und Pferde-Musicals bekannt ist. Zum anderen versteht man unter Kunstreiten auch den Wettkampfsport Voltigieren.
Beides entwickelte sich aus der Akrobatik auf dem Pferd, welche sich schon seit Jahrhunderten – besonders aber im 19. Jahrhundert – sehr großer Beliebtheit erfreute.
Als Voltigieren bezeichnet man heute eine Form des Kunstreitens, bei der das Pferd an einer Longe im Kreis läuft und der oder die Turner darauf akrobatische Übungen vollführen. Voltigieren gibt es sowohl für Einzelvoltigierer als auch für Gruppen. Einzelvoltigieren wird auf Wettkampfniveau mehr von Erwachsenen ausgeübt während Gruppenvoltigieren typisch für Kinder- und Jugendgruppen ist. Das Voltigieren ist für viele Kinder der erste Kontakt mit Pferden. Jedoch gibt es in dieser Disziplin auch Welt- und Europameisterschaften, in denen deutsche Teilnehmer häufig sehr weit vorne stehen. Bekannte Übungen bei dieser Form des Kunstreitens sind der Handstand, die Mühle, die Schere und die Fahne.
Das Kunstreiten im eigentlichen Sinne wird auf einem frei laufenden Pferd ausgeübt und unterscheidet sich hierin vom Voltigieren. Kunstreiten war im Jahre 1920 olympische Disziplin – danach wurde es jedoch eher im Zirkus oder bei Show-Veranstaltungen gezeigt. Hier ist es bis heute beliebt. Ein bekannter Kunstreiter ist beispielsweise Lorenzo, der auch in Deutschland immer wieder auftritt.
Zum Kunstreiten benötigt man ein sehr ruhiges Pferd, welches sich durch die Bewegungen auf seinem Rücken nicht aus der Ruhe bringen lässt. Außerdem muss das Pferd einen ruhigen und gleichmäßigen Galopp haben, da Kunstreiten meist in dieser Gangart ausgeübt wird. Hinsichtlich des Exterieur eignen sich eher große Pferde mit einem breiten Rücken zum Kunstreiten. Meist werden Warmblüter verwendet, bei Kindergruppen aber auch Haflinger-Pferde. Pferde benötigen zum Kunstreiten einen Ausgleich, indem sie auch „normal“ geritten werden. Für den Reiter gibt es eigentlich keine besonderen Voraussetzungen. Allerdings sollte man Freude an der Bewegung haben, beweglich sein, keine Angst vor Pferden haben und über eine gewisse Grundfitness verfügen.
Außerdem bietet es sich an, das Kunstreiten bereits in jungen Jahren zu beginnen.
Military, Eventing und Vielseitigkeitsreiten
Früher wurde die Disziplin „Military“ genannt, heute ist der Begriff „Eventing“ oder „Vielseitigkeitsreiten“ gebräuchlicher. Es handelt sich dabei um eine Prüfung im Reitsport, welche die unterschiedlichsten Teildisziplinen abfragt. Das Eventing setzt sich zusammen aus einer Dressurprüfung, einem Geländeritt sowie einer Springprüfung. Üblicherweise werden die drei Teilprüfungen in genau dieser Reihenfolge bei Veranstaltungen der schweren Klasse ausgeführt. Bei Vielseitigkeitsturnieren der niedrigeren Leistungsklassen werden meist an einem Tag Dressur und Springen abgehalten, am nächsten Tag folgt der Geländeritt.
Die Military stammt ursprünglich aus Großbritannien. Dort wurde sie als allgemeine Rittigkeitsprüfung für Militärreiter und – pferde eingesetzt. Die Military-Prüfung stellte oft bei der Kavallerie eine Art Abschlussprüfung für Pferd und Reiter nach erfolgter Ausbildung dar.
Seit dem Jahr 1912 ist das Vielseitigkeitsreiten olympische Disziplin. Erster Olympiasieger war der Schwede Axel Nordlander. In den ersten Jahren durften nur Militärreiter bei Wettbewerben teilnehmen, heute ist die Vielseitigkeit selbstverständlich für jedermann offen.
Speziell an dieser Disziplin ist vor allem der Geländeritt. Er erfordert vom Pferd äußerste Rittigkeit und Konzentration, aber auch großes Springvermögen und eine gewisse Blütigkeit. Deshalb sind beim Eventing vor allem Pferde mit Vollblutanteil zu finden. Die festen Hindernisse des Geländeritts sind zum Teil sehr mächtig und schwierig zu springen. Fast immer findet sich deshalb auch ein einfacherer, sogenannter „Chicken Way“. Bekannte Hindernisse aus dem Eventing sind der Wassergraben bzw. die Wasser-In-and-Out-Kombination, der Coffin, der Trakehnergraben, Baumstämme und Holzstapel.
Hochburg der Vielseitigkeitsreiterei ist Großbritannien, doch kommen viele gute Turnierreiter auch aus Australien, Neuseeland, den USA, Deutschland und Frankreich. Bekannte Orte mit großen Turnieren sind Badminton (GB), Lexington (USA) oder Luhmühlen und Schenefeld in Deutschland.
Vor allem erfordert das Eventing von Reiter und Pferd sehr viel Mut. Es ist nicht ganz ungefährlich, immer wieder gibt es Stürze. Zur Ausrüstung beim Eventing gehört deshalb für den Geländeritt in jedem Fall eine Sicherheitsweste und weitere Protektoren. Im Springen und der Dressur wird klassische Reitkleidung getragen.
Orientierungsreiten
Das Orientierungsreiten ist ein beliebter Pferdesport, der vor allem von Freizeitreitern ausgeübt wird. Es handelt sich dabei um eine Form des Wanderreitens, die jedoch in einer vorgegebenen Zeit stattfindet und damit Wettkampfcharakter erhält. Die vom internationalen Verband FITE abgehaltenen Prüfungen im Orientierungsreiten werden als TREC („techniques de randonee equestre de competition“)-Ritte bezeichnet. Viele Reitvereine formulieren jedoch beim Orientierungsreiten auch ihre eigenen Regeln. Bei diesen können auch Anfänger gut ihr Können beweisen, die mit der langen Strecke der offiziellen Orientierungsritte von bis zu 60 Kilometern Probleme hätten.
Ein Orientierungsritt benötigt von Reiter und Pferd eine gewissen Grundfitness. Wer schon einmal einen Wanderritt erlebt hat, der weiß, dass mehrere Stunden im Sattel im Gelände anstrengend werden können. Bei einem Orientierungsritt benötigt der Reiter außerdem Erfahrung mit Karte und Kompass, da ohne diese eine Orientierung nicht möglich ist. Bei Orientierungsritten wird häufig auch ein Geschicklichkeits-Parcours oder eine Rittigkeitsprüfung abverlangt. Dabei ist vor allem das Vertrauen zwischen Reiter und Pferd wichtig. Für das Orientierungsreiten eignen sich grundsätzlich alle Pferderassen, am häufigsten findet man jedoch Ponys und Kleinpferde wie Haflinger oder Islandpferde.
Orientierungsreiten wurde vor etwa 30 Jahren erstmals in Frankreich in Wettkampfform ausgeübt. Heute ist es neben Deutschland vor allem in Österreich sehr beliebt. Mittlerweile werden in der Disziplin sogar Europameisterschaften ausgerichtet.
Pferderennen
Pferderennen sind ein Sport mit Tradition. Schon im alten Griechenland und Rom fanden Rennen statt. Es gab damals sowohl Rennen, bei denen die Pferde geritten wurden, als auch Wagenrennen, wie sie beispielsweise aus dem Film „Ben Hur“ bekannt sind.
Später wurde der Rennsport vor allem in Großbritannien beliebt, wo man begann, Englische Vollblutpferde zu züchten. Diese entstanden unter dem Einfluss arabischer Vollblüter, welche mit einheimischen Pferden gekreuzt wurden. Die drei Stammväter der Vollblutzucht sind Godolphin Barb, Byerley Turk und Darley Arabian. Eines der berühmtesten Rennpferde vergangener Jahre und Stammvater der Zucht ist Eclipse.
Rennpferd = Junges Vollblut
Vollblutpferde sind die typischen Rennpferde. Sie sind ausdauernd und zäh, haben einen sehr schlanken Körperbau und sind leicht. Ihre langen Beine machen sie ideal für Rennen. Bei Pferderennen werden meist sehr junge Pferde im Alter von drei bis sieben Jahren genutzt.
Der Rennreiter muss sehr klein und leicht sein. Auch Männer bringen meist weniger als 60 Kilogramm auf die Waage. Vor dem Rennen wird bei Galopprennen gewogen, es gibt strenge Gewichtsbeschränkungen. Frauen sind im Rennsport dennoch eher selten zu finden.
Man unterscheidet grob in Hindernisrennen und Flachrennen. Flachrennen werden unterteilt in Flieger (Kurzstrecken)- und Steher (Langstrecken)-Rennen. Sie können über Distanzen zwischen 800 bis 4200 Metern gehen. Berühmte Rennstrecken gibt es überall auf der Welt, so zum Beispiel im britischen Aintree, Epson oder Newmarket, in Kentucky in den USA, bei Paris in Frankreich oder in Hongkong. In Deutschland sind die Rennstrecken Iffezbeim in Baden-Baden, Berlin Hoppegarten und in Hamburg am bekanntesten.
Pferdewetten sind dabei seit etwa dem 19. Jahrhundert beliebt. Sie bieten für viele Besucher den entsprechenden Nervenklitzel. Man kann auf Sieg oder auf die ersten drei Pferde wetten. Pferderennen sind auch immer ein gesellschaftliches Highlight, da hier viele der Reichen und Schönen gern gesehen werden.
Neben Galopprennen gibt es heute auch noch die bekannten Trabrennen, bei welchen Pferde vor einer kleinen, leichten Kutsche – dem Sulky – antreten.
Springreiten
Eine Disziplin innerhalb des Pferdesports ist das Springreiten. Hierbei werden in einem Parcours Hindernisse übersprungen, die je nach der gerittenen Klasse unterschiedliche Höhen und Weiten haben.
Die Hindernisse werden in Hochweitsprünge, Steilsprünge und Geländehindernisse in Form von Gräben oder Wällen unterteilt.
Zur Schulung werden bei der Springausbildung unter anderem die sog. Stangenarbeit und die Cavalettiarbeit genutzt. In der Ausbildung werden vorwiegend kleine Hindernisse übersprungen, die großen Hindernisse werden vornehmlich auf Turnieren gesprungen.
Springreiten in der heute bekannten Form gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Seit den Spielen von Paris 1900 ist das Springreiten eine Olympische Disziplin. Erfolgreiche Springreiter bei den Olympischen Spiel aus Deutschland waren u.A. Ulrich Kirchhoff und Kurt Hasse.
Die Ausbildung im Springreiten wird in den meisten Reitvereinen angeboten.
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Springreiten aus der Sicht des Reiters (Video)
Das Video wurde aufgenommen bei einem Spring-Turnier in München-Riem.
Wanderreiten – eine Faszination vieler Freizeitreiter
Der Unterschied zum normalen Ausritt liegt in der Dauer des Rittes. Beim Ausritt ist man wenige Stunden unterwegs, beim Wanderritt sind es meist mehrere Tage. Deshalb ist der Wanderritt für die meisten Reiter nur im Urlaub möglich und bedeutet für sie auch Ferien mit dem eigenen oder einem geliehenen Pferd.
Beim Wanderreiten werden viele Kilometer auf einer meist zuvor ausgewählten Strecke zurückgelegt. Es gibt in Deutschland zahlreiche Wanderreit-Routen, welche auf Websites und in Ratgebern genau beschrieben werden. Doch auch das Ausland bietet sich zum Wanderreiten an. Der Trend ging in den vergangenen Jahren immer mehr in diese Richtung, sodass es heute spezielle Veranstalter von Reiterurlaub mit Wanderritten gibt. Frankreich gilt als besonders interessantes Ziel für Wanderritte in Europa, aber auch Spanien, Italien, Polen, Ungarn oder Russland werden gerne angesteuert. Wanderreiten wird jedoch auch in Nord- und Südamerika, in Australien und Afrika angeboten.
Doch zurück nach Deutschland und zu den Ursprüngen des Wanderreitens. Reiten war über Jahrhunderte die beste Möglichkeit, sich über lange Distanzen fortzubewegen. Heute ist dies nicht mehr möglich, doch die Reiter möchten in ihrem Urlaub dennoch diese Möglichkeit genießen. Während beim Distanzreiten über Kilometerzahlen zwischen 50 und 160 hauptsächlich Wettkämpfe ausgetragen werden, geht es beim Wanderreiten um den Spaß in der Freizeit und das Zusammenspiel mit dem Pferd.
Vorbereitung auf einen Wanderritt
Ohne eine solide reiterliche Ausbildung sollte man Wanderritte allerdings nicht angehen. Man sollte bereits Erfahrung mit längeren Ausritten haben bevor man den ersten Wanderritt plant. Unerlässlich sind bei der Ausrüstung Reithelm, bequeme Kleidung, Regenkleidung, ein Erste-Hilfe-Set, Pflegeutensilien fürs Pferd sowie ein Stallhalfter, und das Handy, um im Notfall jemanden erreichen zu können. Einen Wanderritt sollte man zudem immer in der Gruppe planen. Er erfordert eine sorgfältige Vorarbeit, Unterkünfte für Reiter und Pferd müssen gefunden sowie Genehmigungen zum Reiten eingeholt werden – sofern der Ritt nicht durch einen Veranstalter organisiert ist. Viele Bauernhöfe lassen die Pferde unterstellen und bieten Unterkunft, aber auch sogenannte “Reiter-Inns” gibt es in manchen Regionen, Ställe, die Unterkunft und Verpflegung für Wanderreiter bieten. Das Pferd sollte beim Wanderreiten absolut verkehrssicher und nicht schreckhaft sein. Beim Wanderreiten sind alle Stilarten vertreten – ob klassische oder Westernreiter: Es geht eine Faszination davon aus, die Natur vom Pferderücken aus zu erkunden…
Westernreiten
Das Westernreiten unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht vom Englischen Reitstil. Zum Beispiel sind Westernpferde darauf trainiert, eine Hilfe des Reiters, etwa zum Angaloppieren anzunehmen und dann ohne eine weiteres Antreiben dieses Tempo zu halten. Beim Englischen Reitstil dagegen werden nach einer Hilfe zum Tempowechsel ständig weiter Signale über Schenkel oder Zügel gegeben.
Dies rührt daher, dass Westernpferde möglichst eigenständig arbeiten sollen, da der Reiter oder auch Cowboy bzw. Vaquero oft eine Hand frei haben muss für die Arbeit. Das Westernreiten hat übrigens nicht, wie man vermuten könnte, seinen Ursprung in Amerika, sondern in Spanien: Die sogenannte Iberische Reitweise gilt als Ursprung des Westernreitens.
Beliebte und bekannte Pferderassen, welche für das Westernreiten ausgebildet werden sind Paint Horses, Appaloosas und Quarter Horses.
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