Strahlfäule erkennen, vorbeugen und behandeln
Mangelnde Pflege, feuchte Umgebung oder fehlende Hygiene: Die sogenannte Strahlfäule – eine bakterielle Erkrankung des Pferdehufs – kann verschiedene Ursachen haben.
Wenn die Krankheit nicht oder zu spät erkannt wird, können sich die Bakterien ungehindert weiter ausbreiten und erreichen nach einiger Zeit auch das durchblutete Gewebe. Dies führt im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung, die das Tier sogar das Leben kosten kann.
Strahlfäule erkennen
Die gute Nachricht ist jedoch, dass Strahlfäule, wenn sie früh erkannt wird, leicht zu behandeln ist. Laut dem Ersten Deutschen Hufbeschlagschmiede Verband e.V. (EDHV) ist ein faulig riechender Huf ein deutliches Anzeichen für die Krankheit.
Die betroffenen Stellen sind meist dunkel, häufig sogar richtig schwarz. Außerdem ist der Huf dort feucht, weich und wirkt schmierig. Der unangenehme Geruch ist schon zu Beginn der Krankheit sehr penetrant und sollte Pferdebesitzern beim Auskratzen der Hufe normalerweise sofort auffallen.
In den Strahlfurchen bilden sich dann Aushöhlungen, in denen man die schmierige, stinkende Masse findet. Oft tritt Strahlfäule gleichzeitig an allen vier Hufen auf.
Der Krankheit vorbeugen
Selbst wenn es niemals völlig ausgeschlossen ist, dass ein Pferd daran erkrankt, kann man Strahlfäule doch relativ einfach vorbeugen.
Bakterien bevorzugen eine feuchte und möglichst schmutzige Umgebung. Durch die Feuchtigkeit wird der Pferdehuf aufgeweicht. Die Fäulnisbakterien können dann in das Horn eindringen und den Strahl nach und nach zersetzen.
Deshalb sollten Pferdebesitzer stets darauf achten, dass die Hufe trocken gehalten werden. Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass die Tiere nicht im Regen auf der Koppel stehen dürfen, oder man mit ihnen nicht durch Wasser reiten soll.
Doch wenn das Pferd anschließend wieder in die Box geführt wird, sollten die Hufe gut trockenen können. Wenn das ganze Tier oder zumindest die kompletten Beine nass sind, sollte man es abtrocknen, damit das Wasser nicht nach und nach bis zu den Hufen herunter laufen und sie so aufweichen kann.
Neben der Vermeidung von Feuchtigkeit ist Hygiene ein wichtiger Punkt, um Strahlfäule zu verhindern. Die Hufe sollten jeden Tag gereinigt werden, einmal pro Wochen am besten zusätzlich mit einer Bürste und Kernseife oder Salzwasser.
Auch die Box muss sauber gehalten werden. Wer jeden Tag ausmistet, abäpfelt und ausreichend frisches Stroh oder Sägespäne einstreut, kann das Risiko, dass sein Pferd erkrankt, eindämmen.
Eine dicke Schicht Sägespäne unter dem Stroh sorgt zusätzlich dafür, dass entstehende Feuchtigkeit schnell aufgesogen wird. Damit sich jedoch nicht dort die Bakterien bilden können, müssen die Späne regelmäßig vollständig ausgewechselt werden.
Natürlich sollten Koppel und Paddock ebenso möglichst sauber und trocken gehalten werden.
Im Zweifelsfall den Tierarzt rufen
Dem Verband der Hufpfleger und Hufheilpraktiker zufolge sollte Strahlfäule allerdings nicht mit Strahlverkümmerung verwechselt werden. Hierbei kann das Blut nur schlecht zirkulieren, was dazu führt, dass das Horn austrocknet und durch Mikroben zerstört wird. Im Zweifelsfall sollte besser der Tierarzt zurate gezogen werden.
Wer Strahlfäule selbst behandeln möchte, muss die entsprechenden Stellen mit dem Hufkratzer entfernen und anschließend desinfizieren. Wenn die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist, sollte aber auf jeden Fall ein Tierarzt beratend zur Seite stehen.
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