Schwitzen beim Pferd
Ebenso wie Menschen schwitzen auch Pferde. Oft sieht man es bei Turnieren. Gerade in der Dressur ist den Tieren die Anstrengung im Verlauf einer Prüfung immer wieder anzumerken. Am Anfang ist noch kein weißer Schaum am Hals des Pferdes zu sehen, doch nach und nach entwickelt sich dieser mehr und mehr – das Pferd schwitzt.
Auch im Springen oder der Vielseitigkeit entstehen solche schaumigen Schweißspuren am Pferd. Dies ist kein Grund zur Besorgnis. Wie der Mensch auch muss das Pferd seine Temperatur regulieren – und dies geschieht durch Schwitzen.
Schwitzen kann ein Alarmzeichen sein
Gefährlich ist Schwitzen beim Pferd in folgender Situation: Das Pferd steht unruhig in der Box oder auf der Weide, es reagiert nervös auf den Menschen, wendet den Kopf häufig zum Bauch und schwitzt kräftig. Dieses sind alles Anzeichen einer Kolik. Zum Glück kann sie häufig erfolgreich behandelt werden, wenn die Anzeichen rechtzeitig erkannt werden.
Ansonsten ist Schwitzen meist harmlos, außer das Pferd zeigt deutliche Anzeichen einer Krankheit, denn auch bei Fieber schwitzen Pferde – wie Menschen auch. Dann sollte man als Reiter die Temperatur messen, damit man sicher sein kann, dass das Pferd nicht krank ist oder eben den Tierarzt rufen muss.
Wie stark ein Pferd im normalen Training oder bei Ausritten schwitzt, hängt von der Kondition des Tieres ebenso ab wie von der speziellen Veranlagung.
Zum Beispiel schwitzen Vollblutpferde viel schneller als Warmblüter. Daran sind die Gene Schuld. Oft kann bei Rennpferden ein besonders schnelles Schwitzen beobachtet werden, auch wenn diese Pferde sehr durchtrainiert sind.
Ansonsten spielt auch das Gewicht des Pferdes eine Rolle. Ist es etwas überfüttert und zu dick, schwitzt es wie dicke Menschen schneller. Aber manchmal sind es auch gerade die ganz normalen, durchaus trainierten Pferde, die stark schwitzen. Dann sind wieder einmal die Gene, die es von Mutter und Vater mitbekommen hat, Schuld.
Warum ein Pferd wie stark schwitzt, darüber kann kein definitives Urteil gefällt werden. Zu viele Faktoren spielen hier eine Rolle – wichtig ist zu wissen, dass Schwitzen in den seltensten Fällen ein Zeichen von Krankheit ist.
Schwitzen in Stresssituationen
In einem Fall sollte man das Schwitzen noch etwas genauer beobachten: Wenn man als Reiter bemerkt, dass das Pferd in Stresssituationen vermehrt schwitzt. Bei Aufregung entsteht dann blitzschnell Schweiß am Pferdekörper, der deutliche weiße Spuren hinterlässt.
Weitere Anzeichen von Stress sind, dass das Weiße in den Augen zu sehen ist, dass der Schweif des Pferdes ständig schlägt und dass die Ohren nervös hin und her spielen. Dann sollte sich der Reiter mit dem Tierarzt zusammen über die weitere Vorgehensweise zum Stressabbau beraten.
Auch das Futter kann beim Schwitzen eine Rolle spielen. Es ist durch die Forschung bewiesen worden, dass besonders intensive Kleiefütterung Schwitzen verursachen kann.
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Sehr oft wird außer Acht gelassen, dass unsere Reitpferde weit mehr Kondition haben als sie für die normale Arbeit bräuchten. Auffällig wird das dann, wenn ein Pferd, das normal stark schwitzt bei der Arbeit unter einem besseren Reiter plötzlich, obwohl der weit mehr verlangt, nicht mehr schwitzt. Nämlich immer dann, wenn der bessere Reiter das Pferd nicht stresst. Wegen einer Dressurprüfung und vorherigem Aufwärmen muss definitiv kein Pferd groß schwitzen. Ich würde diesbezüglich mal empfehlen, einem großen Meister wie Bent Branderup zuzusehen. Man kann nicht behaupten, seine Pferde würden nichts tun. Doch geschieht das alles ohne Stress – und ohne Schweiß.
Komisch, dass in unseren normalen Reithallen ein Pferd unter einem E- bis A-Reiter schwitzt, das auf der Koppel mehrmals die gesamte Koppellänge von 500 m bei größeren Herdenkoppeln auf und ab galoppieren kann, ohne einen Tropfen Schweiß zu verlieren!
Daher: 80% des Pferdeschweißes entsteht aus Stress! Schade!